Bildung statt Beton – Nein zum Schulhaus-Erweiterungsbau Saatlen!
Der geplante Schulhaus-Erweiterungsbau Saatlen – das teuerste Schulhaus aller Zeiten. Eine Schulfabrik für 231 Mio. sFr. in Zürich!
In diesem Erweiterungsbau plant man ein überbordendes Raumprogramm; 273 Räume für 40 Klassen – Das Verhältnis Klassenzimmer zu Nichtklassenzimmer ist mittlerweile 7:1. Jenes Schulhaus, welche die meisten Räume hat, welche nicht als Klassenzimmer genutzt werden können!
Als Berufsschullehrer kenne ich die vielschichtigen Bedürfnisse, welche an eine Schulhausinfrastruktur gestellt werden. Ich kenne auch die Differenzierung, was für einen guten Schulunterricht, für eine Lernziel-Erreichung entscheidend ist und was allenfalls «nice to have» ist.
Notwendig sind Zweckbauten, nicht notwendig sind Schulfabriken.
Wer an ein Schulhaus denkt, denkt an Klassenzimmer. Ein Lehrerzimmer. Einen Handarbeitsraum. Denkt an Toiletten. Eine Turnhalle. Und denkt allenfalls an Räume für Hausdienst und Technik.
Wenn aber die Stadt Zürich ein Schulhaus Saatlen für 40 Schulklassen baut, dann baut sie weit über 273 Räume, ohne Sportinfrastruktur. Also jeweils 7 Räume pro Klasse. Die Baukosten liegen pro Schulklasse weit höher als für eine luxuriöse Villa, nämlich rund 5 Millionen Franken. Darunter zahllose Gruppenräume, unzählige Sonderpädagogische Räume, insgesamt 13 Musikzimmer und vieles mehr.
Die Ablehnung zielt auf keine, auf keine Art und Weise auf die Heilpädagogische Schule. Für die ausgeführten Argumente wurden von den über 230 Mio. Gesamtkosten, jene Kosten abgezogen, welche für beeinträchtigte und behinderte Jugendliche sind, nämlich für den Trakt der Heilpädagogischen Schule. Diese kostet 37 Mio. Es verbleiben für den Bau 200 Mio. sFr. welche für 40 Klassen investiert werden. Das heisst für jede Klasse wird für 5 Mio. betoniert.
Damit alle Kinder – auch solche, die dem Stoff der Regelklassen nicht folgen können – vermeintlich ohne schlechtes Gewissen integriert werden können, braucht es sehr viel Hilf- und Stützpersonal wie Therapeuten, Heilpädagogen, Zivildienstleistende, Sozialarbeiter und Klassenassistenzen. Das führt zu einem Rattenschwanz an zusätzlichen Räumen für Gruppentherapien, Einzel- und Gruppenbeschulungen.
Die permanenten Experimente im Bildungsbereich führen zu explodierenden Kosten und belasten das Schulumfeld. Nur ein Bruchteil der Ausgaben im Bildungsbereich kommt der Kernaufgabe der Schule zugute.
Wir fordern, dass die finanziellen Mittel in die Kernaufgabe der Wissensvermittlung statt in Experimente, Nebensächliches und Administration. Wir wollen Klassenzimmer. Nicht Konzert-Sääle. Wir wollen Räume, in welchen gelernt wird. Nicht Räume, in welchen Schülerinnen und Schüler zu Therapierten gemacht werden.
Wir unterstützen den Bau von jedem, einzelnen Klassenzimmer. Wir unterstützen zweckmässige Schulinfrastruktur.
Aber, wir kritisieren die verfehlte rotgrüne Schulpolitik der Stadt Zürich vehement. Wir betrachten die Entwicklung, insbesondere den Lernerfolg der Schülerinnen und Schüler (SuS) und somit die zukünftigen Arbeitsmarktchancen der SuS differenziert und mit Sorge.
Wir lehnen diese verfehlte Politik, das missratene Raumprogramm, und die ausufernden Therapiesierungen ab.
Somit lehnen wir die vorliegende Vorlage ab und fordern den Stadtrat und die Gemeinderatsmehrheit auf, künftig zweckmässige Schulhausbauten zu entwickeln und erstellen.